ctWebDev Frontend-Entwicklerkonferenz in Köln 2019 - Ein Rückblick
ctWebDev - eine neue Webentwickler-Konferenz aus bewährten Komponenten
Als eher reiseunfreudiger Konferenz-Junkie konnte ich mir die Premiere der ctWebDev -Konferenz für Frontend-Entwicklung im benachbarten Köln natürlich nicht entgehen lassen. Auch, wenn die Veranstaltungsreihe dieses Jahr erstmalig gestartet ist, kam einem doch Vieles bereits vertraut vor:
- Der heise-Verlag als bekannter Veranstalter verfügte über die notwendige (Print-)Reichweite, um genügend Entwickler anzulocken, um die Tickets zügig auszuverkaufen.
- Ein großer Teil der Speaker war im Bereich Frontend-Entwicklung bereits bestens bekannt und bewährt. Man wusste also schon recht genau, dass man nicht enttäuscht wird.
- Auch der Veranstaltungsort KOMED im Kölner Medienpark war bereits von früheren Events wie dem "Multimediatreff" in der Zielgruppe ausreichend eingeführt. So erinnerten sich dann auch einige der Vortragenden nostalgisch an ihre ersten Auftritte vor größerem Publikum auf der gleichen Bühne (vor einer gefühlten Ewigkeit)...
Die Vorträge zu den verschiedensten Aspekten und Trendthemen der Frontendentwicklung waren insgesamt alle recht praxisorientiert und wurden etwa zur Hälfte in Deutsch und Englisch gehalten, also eher eine Ausrichtung auf "heimisches" Entwickler-Publikum.
Insgesamt eine schöne Konferenzpremiere. Die Nachfolgeveranstaltung im nächsten Jahr ist übrigens schon sicher und kann durchaus empfohlen werden.
Wenn Totholz-Verlage Webdevkonferenzen organisieren gibt es Papierfeedback-Bögen 🙂 #ctwebdev pic.twitter.com/s9MAlLdRjL
— Karoline Steinfatt (@dieMelanie) February 6, 2019
Über Webentwicklungs-Trends und Kommunikation.
Da mir momentan (wie immer) die Zeit fehlt, um alle besuchten Vorträge zusammenzufassen, hier ein paar übergreifenende Themen, die in vielen Talks als Thema aufgegriffen wurden.
Performance matters
Einer der wichtigsten Faktoren zur Nutzerzufriedenheit ist die Performance von Webseiten und Apps. Auch in der heutigen Zeit darf man dabei nicht von schnellen Verbindungen ausgehen. (Im Hauptsaal hatte ich übrigens auch nur Edge). Neben den üblichen Bestpractices zur Frontend Performance-Optimierung wie in dem (inzwischen Jahreszahl-befreiten) Evergreen-Talk von Sven Wolfermann tauchte das Thema auch anderswo immer wieder auf. Denn wie es schon sehr richtig in der Eröffnungskeynote von Estelle Weyl proklamiert wurde:
Besonders spannend ist für uns daher auch die Eliminierung überflüssigen Codes, wie sie in „Treeshaking mit Webpack 4″ von Alexander Thurn vorgestellt wurde.
„do it right the first time“ (Estelle Weyl)
In Zeiten, in denen Webentwicklung durch die Vielzahl von Tools und Frameworks immer komplexer wird, ist es wichtig, sich vom Entwickler zum „Ingenieur“ weiterzuentwickeln. Auch, wenn die Vorbereitung und Planung einer guten Frontend-Architektur viel Zeit beanspruchen kann, spart man sich ein späteres (unnötiges und kostenintensives) Refaktoring.
Auch anfängliche Konzeptions-Fehler in der UX können zu einem negativity bias führen, der sich nur schwer wieder beheben lässt. Daher muss der ROI der UX (The Geekettez) auch eher als „Result of Ignorance“ begriffen und gefürchtet werden.
Der Talk über gute UX verzögert sich durch schlechte Beamer UX 🙂 @TheGeekettez mit informiertem Techniker #ctwebdev pic.twitter.com/rLXFaw73OC
— Karoline Steinfatt (@dieMelanie) February 7, 2019
Webentwicklung ist (auch) Kommunikation
Ebenfalls ein immer wiederkehrendes Thema war, dass die Webentwicklung kein Selbstzweck ist, sondern immer auch in enger Abstimmung mit den Bedürfnissen der Nutzer (und Wünschen der Auftraggeber) stattfinden sollte. Schon in der genannten Keynote von Estelle Weyl ging es um die heikle Balance zwischen User Experience und Developer Experience.
Auch bei den Einführungen in Pattern Libraries (Jens Grochtreis) oder Prototyping (Marie Schweiz) wurde immer wieder betont, dass es sich um Tools zur Kommunikation zwischen allen Beteiligten handelt, damit man mit einem gemeinsamen Vokabular und einer gemeinsamen Vision zu einem besseren Ergebnis kommen kann. Wichtig dabei: die Tools müssen auch für Nicht-Entwickler einfach und übersichtlich bedienbar sein. Das allerwichtigste Webentwicklungs-Tool laut Marie Schweiz ist übrigens einfach nur „Zuhören“.
Ein weiterer Bericht von der ctwebdev-Konferenz wurde bereits bei Hannes Pries verbloggt, der offenbar in genau den Slots war, die ich nicht besucht habe:
Wir freuen uns, wenn Ihr diesen Beitrag teilt.
Kommentare
Tokyo44
Finde solche Konferenzen immer spannend. Da sieht man dann die neusten Trends, während es wohl sicher auch einige Firmen gibt, die noch nie was von responsive Design als Grundlage gehört haben… 🙂