Entwicklung einer Schnittstelle von Addressware an Shopware 6 zur Steigerung der Adressqualität
Spätestens wenn es um den Versand einer online bestellten Ware geht, ist eine physische Adresse notwendig – Zumindest bis Replikatoren noch nicht in allen Haushalten stehen ;-). Nur durch eine korrekte postalische Adresse können Versender sicherstellen, dass die Sendungen auch beim Empfänger ankommen. Nicht korrekte Adressen sorgen für eine manuelle Nachbearbeitung bei der Leitcodierung oder für erhöhte Retouren. Je größer die Menge der Sendungen ist, desto wichtiger ist die korrekte Anschrift, da eine manuelle Nachbearbeitung der Adressdaten zu kostenintensiv ist.
Daher setzt unser Kunde Westfalia Werkzeugcompany GmbH & Co. KG für die Adressprüfung das Produkt Addressware der Firma ESW aus Hamburg ein. Diese Lösung wird sowohl hausintern, als auch im Onlineshop für die Adressvalidierung genutzt.
Anbindung Shopware 6 Onlineshop an Adressware
Wie schon im bestehenden Westfalia Onlineshop soll auch im Relaunch-Projekt auf Basis von Shopware 6 die Adressprüfung bei der Adresseingabe implementiert werden. Die Software bietet die Möglichkeit, Adressen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hausintern vorzuschlagen, zu validieren und zu korrigieren. Hierfür ist keine Verbindung zu einem externen System notwendig, die Daten verlassen nicht die Systeme des Shopbetreibers: Wichtig für die Einhaltung der DSGVO und des TTDSG.
In Shopware 6 musste die Implementierung größtenteils überarbeitet und mit weiteren, neuen Funktionalitäten ergänzt werden.
Dazu haben wir im ersten Schritt ein Konzept erarbeitet, das möglichst intuitiv und benutzerfreundlich ist. Zunächst muss zwischen den beiden Themen "suggestion" und "validation" unterschieden werden.
Vorschlag von Adressen (Suggestion)
Beim Vorschlag von Adressen nutzen wir beim kombinierten Eingabefeld für Straße und Hausnummer die Funktionalität, vollständige Adressen, also Straßen mit PLZ und Stadt, vorzuschlagen. Dabei wird anhand der Eingabe des Benutzers nach möglichst passenden Straßen gesucht. Die Vorschlagsliste der ausgegebenen Adressen, basierend auf der Straße, wird der Übersicht halber auf zehn Einträge begrenzt.
Im Idealfall ist die Straße recht eindeutig und der Benutzer kann den gewünschten Vorschlag auswählen. Dabei werden sowohl der Straßenname vervollständigt als auch die Eingabefelder für die PLZ und die Stadt befüllt.
Sollte der Benutzer, entgegen der Reihenfolge der Eingabefelder in Shopware 6, schon die PLZ und/oder die Stadt eingegeben haben, werden die Vorschläge für die Straße deutlich präziser, da die Ergebnisse für eine Straße von der PLZ und der Stadt abhängig sind. Hierbei kann es natürlich auch passieren, dass gar keine Straße vorgeschlagen wird, wenn die Eingabe nicht zur PLZ oder der Stadt passt oder wenn PLZ und Stadt nicht zueinander passen.
Die Eingabefelder für die PLZ und die Stadt sind hingegen unabhängig von anderen Eingabefeldern. Heißt also, dass z. B. die Vorschläge zur PLZ nicht von einer bereits eingetragenen Straße begrenzt werden. Dabei liefern die Vorschläge für eine PLZ immer die Stadt mit, jedoch nie eine Straße. Analog dazu liefern die Vorschläge für eine Stadt immer die PLZ mit.
Shopware 6 erwartet die Hausnummer ebenfalls im Eingabefeld der Straße, jedoch wird diese in den Vorschlägen nicht berücksichtigt. Das wird später noch wichtig.
Validierung von Adressen (Validation)
Die Validierung der Adresse findet statt, sobald ein Vorschlag ausgewählt wird und alle drei Eingabefelder für die Adresse jeweils einen Wert haben. Wenn einer der Werte verändert wird, findet natürlich auch eine erneute Validierung statt. Hierbei ist eine Verzögerung implementiert, damit keine Validierungs-Disco beim Tippen entsteht.
Visuell wird die Validierung dem Benutzer unterhalb der Eingabefelder mit den nativen Alert-Messages "warning" oder “success” aus Shopware 6 dargestellt. Hier können wir zwischen drei Fällen unterscheiden:
- Wenn die Validierung erfolgreich ist, wird die Adresse als valide angezeigt.
- Ist die Validierung nicht erfolgreich, gibt es zwei Möglichkeiten. Kann anhand der Eingabe eine Vorschlagsliste erstellt oder die Adresse sogar korrigiert werden, dann wird der erste bzw. der korrigierte Eintrag dem Benutzer angezeigt. Hier haben wir uns an dem bekannten "Meinten Sie…" von anderen Suchsystemen orientiert und lassen dem Benutzer die Entscheidung. Wir haben uns an der Stelle bewusst dagegen entschieden, die Adresse im Eingabefeld automatisch zu korrigieren, wenn die Adressprüfung eine korrigierte Adresse zurückliefert. So liegt die Entscheidung weiterhin beim Benutzer und es passiert nichts "hinter seinem Rücken". Außerdem kann es Randfälle geben, in denen der Benutzer eine neue Adresse eingibt, die dem System noch nicht bekannt ist. In diesem Fall muss er die Validierung sogar ignorieren.
- Zuletzt bleibt noch die Möglichkeit, dass die Adresse nicht valide ist und nicht korrigiert werden kann. Dieser Fall tritt leider immer ein, wenn ein Vorschlag ausgewählt wird. Wir erinnern uns daran, dass die Vorschläge nie die Hausnummer enthalten. Die Validierung erwartet allerdings eine vollständige Adresse mit Hausnummer. Für den Fall geben wir zumindest den Hinweis, dass die Hausnummer möglicherweise fehlt. So kann der Benutzer diese noch hinzufügen und die Adresse ist valide.
Fazit
Grundsätzlich dient die Implementierung der Adressprüfung nur als Eingabehilfe und soll Tippfehler verringern. Die Validierung dient ebenfalls nur als Orientierung für den Benutzer und ist dementsprechend formuliert. Deshalb lässt eine fehlerhafte Validierung auch weiterhin das Abschicken des Formulars zu.
ESW-Anbindung in Action:
Ausblick
Bisher haben wir die Integration für unseren Kunden Westfalia durchgeführt. Für die nächste Version von Addressware wird die Anbindung überarbeitet und kann dann auch in anderen Shops genutzt werden.
Wir freuen uns, wenn Ihr diesen Beitrag teilt.
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